Wie wir euch am Freitag, den 13.11.2009 bei unserem Info-treffen noch sagen werden, braucht ihr, sofern ihr noch nicht volljährig seid, die Einstimmung eurer Eltern, da Parkour ernst zu nehmende Risiken birgt, wenn man sich z.B. selbst überschätzt. Daher haben wir einen kleinen Info-Brief für eure Eltern geschrieben. Diesen könnt ihr auch hier nachlesen:
Hinweis: Aus Gründen der neuen Datenschutzgesetze mussten alle Hyperlinks und Internetadressen, sowie Firmennamen aus der Datei gestrichen werden. Auf Nachfrage (über "Kontakt" in der linken Leiste oder mail an
fsg-parkour@hotmail.de) schicken wir ihnen selbstverständlich die ungekürzte Fassung.
FSG-Parkour - Informationen für Eltern
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Liebe Eltern,
Ihr Sohn oder Ihre Tochter begeistert sich für Parkour in der AG am Friedrich Schiller Gymnasium Pfullingen? Beginnt gerade mit dem Training, oder interessiert sich für den Sport, weiß aber noch nicht, wie und wo er anfangen möchte?
Eltern haben oft eine Menge Fragen zu dem neuen Sport ihrer Kinder. Mit diesem Beitrag möchten wir Ihnen einige Informationen geben und Ihnen sagen, wie Sie Ihr Kind unterstützen können - auf seinem Weg zu einem guten, sicheren Training auch außerhalb unserer AG.
Was ist Parkour eigentlich genau? Und was ist es nicht?
Parkour ist die Kunst der effizienten Fortbewegung. Ob nun in der Stadt oder in der Natur - die "Traceure", die Ausübenden, bewegen sich flüssig und effizient durch ihre Umgebung, auch und gerade über Hindernisse hinweg.
David Belle, damals ein Jugendlicher, erlernte in den 1980er Jahren von seinem Vater die "Methode Naturelle", ein Weg zur Körperertüchtigung in der Natur. Nach dem Umzug der Familie in die Vororte von Paris begann er das Erlernte auf die Stadt anzuwenden. Leitbild blieb dabei die praktische Anwendung - in der Flucht oder im Training, Anderen durch diese körperlichen Fähigkeiten nützlich werden zu können. Zunächst ein Spiel, entwickelte sich das Training zu einer eigenen Disziplin - Le Parkour war geboren. Seither trainieren immer mehr Menschen Le Parkour und verwandte Künste der Fortbewegung. Im Parkour ist weiterhin die Effizienz das Leitbild; akrobatische Einlagen oder Showelemente gehören damit ebenso wenig zu Parkour wie unnötige Mutproben. So möchten wir ach darauf hinweisen, dass wir keinesfalls Bewegungen oder Sprünge mit den Schülern versuchen möchten, von denen wir nicht hundertprozentig überzeugt sind, dass die Schüler diese ohne Schaden zu nehmen bewältigen können.
Zudem wollen wir hier noch kurz vor einem falschen Eindruck warnen, welcher durch bestimmte Videos auf >< oder ähnlichen Websiten hervorgerufen werden könnte. Sehen sie sich solche Videos stets kritisch an und überlegen sie, ob ein trainierender Jugendlicher sich einen solchen Sprung überhaupt trauen würde, geschweige denn ob wir es ihm/ihr zutrauen würden.
Zu beachten ist hierbei auch, dass ihr Sohn/ ihre Tochter ebenso zu Hause trainieren kann, wobei wir darüber keine Aufsicht führen können. Sprechen sie also mit ihrem Kind über mögliche Gefahren hoher und unüberlegter Sprünge und weisen wie es darauf hin, überlegt zu trainieren und zu handeln. Vgl. Art. „Was sie tun können“.
Junge Wilde? Philosophen? Athleten?
Auf den ersten Blick wirkt Le Parkour oft spektakulär, wild, gar wüst. Und im Internet kursieren einige Videos schlecht trainierter, verantwortungsloser Nachahmer oder gar übermütiger Traceure, deren Sprünge oft auch noch gelungen aussehen, die zu falschen Eindrücken führen. Vgl. oben. Im Parkour geht es jedoch nicht um große, wilde Sprünge. Im Vordergrund stehen Effizienz, Kontrolle, Körperkoordination, Bewegung. Traceure verstehen sich mehr als Künstler denn als Sportler. Man geht eigene Wege, findet einen kreativen, leichten Umgang mit Hindernissen aller Art, entdeckt das gewaltige menschliche Potenzial. Das wird in Bewegung ausgedrückt, ist ohne Weiteres aber auch auf das Alltagsleben anwendbar. Parkour besteht immer aus dem körperlichen Training, aber mindestens ebenso aus einem mentalen - einem verantwortungsvollen Umgang mit dem eigenen Körper, mit Ängsten, mit der Umgebung; einer guten Selbsteinschätzung; Respekt, Verantwortung, dem eigenen Weg durchs Leben.Sprechen sie mit ihrem Kind vor allem über die oben unterstrichenen Punkte. Damit vereint Le Parkour körperliche und mentale Weiterentwicklung.
Ist das nicht gefährlich?
Sorgfältig betriebener Parkour ist nicht sonderlich gefährlich. Traceure legen großen Wert auf absolute Kontrolle ihrer Bewegungen, auf Sicherheit und Gesundheitsschutz. Was in Videos spektakulär wirken mag, setzt jahrelanges intensives Training voraus. Die Grundregel im Parkour lautet: jeder mache nur das, was er sicher kann, ohne Schaden zu nehmen. Das bedeutet nicht nur, dass man am nächsten Tag nicht im Krankenhaus liegt. Das bedeutet auch, dass man 10, 20 Jahre später sich immer noch beschwerdefrei bewegen kann. Entsprechend gehören sorgfältige Landetechniken, (welche wir in der AG ausführlichst besprechen und üben werden) die die Gelenkbelastungen minimieren, zu den wichtigsten Trainingsinhalten. Ebenso wird die Selbsteinschätzung aufs Höchste trainiert; auch wenn mentale Barrieren überwunden werden, bleibt der Traceur doch immer im sicheren Bereich seiner körperlichen Leistungen, um Verletzungen auszuschließen.
Parkour ist ganz bewusst kein Wettkampfsport. Wettbewerb führt zu schnell dazu, unnötige Risiken einzugehen, den sicheren Bereich zu verlassen. Da es keine Kontrahenten und keinen Wettbewerb gibt, kann im Parkour sehr sorgfältig vorgegangen werden. Bei jeder körperlichen Aktivität bleibt natürlich ein Restrisiko; doch dieses ist im Parkour relativ gering. Die Verletzungsquote ist erheblich geringer als in vielen anderen populären Sportarten, wie etwa im Fußball. Im Gegenzug erhält Ihr Kind eine Selbsteinschätzung und eine körperliche Fitness, die sogar zum Schutz vor Verletzungen im Alltag werden kann, sowie eine erhebliche Portion Selbstvertrauen und Selbständigkeit.
Ist das illegal?
Parkour ist grundsätzlich nicht illegal. Zum Ehrenkodex der Traceure gehört, grundsätzlich keine Schäden an den Hindernissen zu riskieren. Illegal wird Parkour erst dann, wenn Privatgrundstücke, Dächer etc. unerlaubt betreten werden. Daher findet Parkourtraining grundsätzlich nur auf öffentlichem Grund statt. Platzverweise von befugten Personen (sehr selten!) werden grundsätzlich befolgt und bleiben somit ohne Konsequenzen. Bei verantwortlichem Training sind in der Regel keine juristischen Probleme zu befürchten.
Welche Ausrüstung braucht mein Kind?
Die einzige Ausrüstung, die Ihr Kind benötigt, sind gute Schuhe. Am Anfang werden das Laufschuhe sein, die entsprechend gedämpft sind, guten Halt am Boden bieten und kein Plastikmittelstück in der Sohle haben (rutschig, potenzielle Schwächestelle). Viele Sportfachgeschäfte bieten Laufanalysen an, um den idealen Schuh herauszufinden. Am Schuh sollte nicht gespart werden - er ist für sportlichen Erfolg und Gesundheit des Trainierenden mit entscheidend.
Empfohlene Schuhe sind entweder „Freerunning“-Schuhe von ><, oder die sehr viel günstigere Variante von der ><-eigenen Hausmarke „><“. Lassen sie sich hier am besten von ihrem Schuh-Sport-Geschäft oder der ><-Filiale in Plochingen beraten. Diese sind auch telefonisch erreichbar und haben praktischerweise einen onlineshop auf ><
Gelenkschoner, Helm etc. sind in der Regel nicht zu empfehlen, da sie ein falsches Gefühl von Sicherheit vermitteln und zu einem weniger sorgfältigen Training verleiten können.
Ausführlichere Informationen zum Thema Ausrüstung finden Sie im Beitrag "><" auf ><
Ab welchem Alter kann Parkour betrieben werden?
Effiziente Bewegung kann in grundsätzlich jedem Alter ausgeübt werden. Während der Wachstumsphase - bis ca. 15 Jahre, individuell unterschiedlich - sollten aber Krafttraining und höhere Sprünge nur in Maßen betrieben werden. Daher bieten wir die Parkour-AG am FSG nur ab Klasse 9 an.
Was Sie tun können
* Reden Sie mit ihrem Kind über den Sport. Zeigen Sie Interesse und unterstützen Sie diesen neuen Weg.
* Achten Sie in den Gesprächen darauf, dass Freude an der Bewegung und die gesunde Entwicklung des Körpers im Vordergrund stehen, nicht Adrenalinkick und Angeberei. Die Übernahme von Verantwortung für sich selbst sollte erkennbar sein.
* Klären Sie bei Bedarf Ihr Kind über Risiken auf. Videos, die Parkour in Anwendung zeigen, können zu Nachahmung verführen; doch Athleten wie z. B. David Belle trainieren oft schon seit rund 20 Jahren und haben sich in dieser Zeit eine körperliche Basis zugelegt. Diese zu trainieren ist vorrangig, bevor größere Dinge probiert werden.
* In gemeinsamem Training mit erfahrenen Traceuren lassen sich Philosophie und Herangehensweise des Parkour oftmals leichter erlernen. Ermöglichen Sie daher Ihrem Kind die Teilnahme an Treffen mit erfahrenen Traceuren und der Teilnahme an unserer AG.
* Stellen Sie Ihrem Kind geeignete Ausrüstung zur Verfügung (s. o.)
*Suchen sie des öfteren das Gespräch mit ihrem Kind, v.a. nach der Parkour-AG und dem eigenständigen Training.
* Haben sie Vertrauen in ihr Kind, dessen sportliche Fähigkeiten und dessen Einschätzungsvermögen. Wir versuchen, die Schüler sowohl körperlich als auch geistig auf das eigenständige Training vorzubereiten.
* Sollten sie weitere Fragen über Parkour allgemein oder das Training in der AG am FSG Pfullingen haben, schauen sie auf unserer Website www.fsg-parkour.de.tl vorbei oder schreiben sie uns eine E-Mail an: fsg-parkour@hotmail.de.
Oder schauen sie uns beim Training zu. Wir treffen uns jeden Mittwoch Mittag von 12:45 bis 13:40 in der Sporthalle des Gymnasiums.
Wollen sie eher das persönliche Gespräch mit unseren Trainern suchen, melden sie sich per E-mail oder in der Schule bei Herrn Lutz, damit wir einen Termin für ein persönliches Gespräch mit ihnen ausmachen können.
Selbstverständlich bieten wir diese Gespräche auch für Schüler, die an unserer AG teilnehmen, an.
Weitere Informationen über Le Parkour finden sie unter anderem auf: http://www.parkour.net ; >< ; >< ; ><
Mit freundlichen Grüßen, Ihr FSG-Parkour Team
J. Lang; M. Lutz; J. Renner; D. Weizmann